Erschreckend: So gefährlich ist Popcorn für Kleinkinder wirklich! (2024)

Erstickungsgefahr

Erschreckend: So gefährlich ist Popcorn für Kleinkinder wirklich!

Knusprig, lecker und gesünder als Schokolade: Popcorn gehört zu den Snacks, die wir unseren Kids mit einem besseren Bauchgefühl geben. Dabei wissen viele Eltern nicht, wie gefährlich Popcorn für Kinder unter 5 Jahren sein kann!

Michelle Kröger

Erschreckend: So gefährlich ist Popcorn für Kleinkinder wirklich! (2)

© iStock/GMVozd

Fast alle Kids lieben Popcorn: Kein Wunder, schon die Herstellung ist ein echtes Highlight. Schließlich poppen die kleinen Maiskörner so lustig im Topf oder in der Maschine auf. Und hinterher hat man jede Menge Knabberspaß, der süchtig macht – und gar nicht mal soooo ungesund ist. Doch wusstet ihr, dass ihr euren Kindern unter fünf Jahren lieber kein Popcorn geben solltet?! Warum das so ist, erfahrt ihr hier …

Popcorn kann zu "Fremdkörperaspiration" führen

Wenn Kleinteile eingeatmet werden, sprechen Mediziner von einer Fremdkörperaspiration. Was das heißt? Nun, durch das Einatmen eines Fremdkörpers blockiert der Kehlkopf oder die Luftröhre und die Luftzufuhr wird immens eingeschränkt. Die Folge: Das Kind bekommt nicht mehr ausreichend Luft und die Atmung wird extrem erschwert – das reicht bis hin zur Atemnot.

In diesem Instagram-Reel ist das Ganze nochmal sehr gut veranschaulicht:

Popcorn und andere Gefahrenquellen für Kleinkinder

Die Krux: Im Alltag lauern viele Auslöser. Denn besonders kleine Spielsachen oder Teile davon (z. B. Legosteine) können leicht von Kleinkindern eingeatmet werden. Popcorn ist ein häufiger Verursacher einer Fremdkörperaspiration. Eigentlich nicht verwunderlich: Es ist unregelmäßig und seltsam geformt, die übriggebliebenen Körner kann man nicht oder nur schwer kauen und es ist leicht. Alles in allem kann es einfach in die Lunge eingeatmet werden.Vor allem, wenn der Film so lustig ist, dann können beim Lachen die Popcornbrösel noch leichter eingeatmet werden.

"Durch die feuchte Schleimhaut der Atemwege können diese weiter aufquellen und die Atemwege teilweise oder ganz blockieren = akuter NOTFALL", warnt die Kinderärztin Dr. Snjezana-Maria Schütt auf ihrem Instagram-Account.

Wenn der Kau- und Schluckvorgang bei Kleinkindern noch unsicher und unkoordiniert abläuft, kann es extra gefährlich werden.

Deshalb lautet die allgemeine Empfehlung: Kinder unter fünf Jahren sollten noch kein Popcorn essen.

Aber auch viele andere Lebensmittel sind dahingehend bedrohlich. Dazu gehören neben Popcorn etwa Nüsse oder Bonbons (weitere siehe unten). Durch das Einatmen können durchaus lebensbedrohliche Situationen entstehen.

Übrigens: "Auch bei älteren Kindern bzw. Jugendlichen und Erwachsenen können solche Snacks mit einem erhöhten Risiko einhergehen, z. B. dann wenn gleichzeitig gesnackt und gejubelt oder gekickt wird", weiß Dr. Snjezana-Maria Schütt.

Notfall: Das Kind hat sich verschluckt und bekommt keine Luft mehr – was tun?

Die meisten Kinder reagieren beim Einatmen eines Fremdkörpers mit einem Husten- und Würgereflex. Läuft es gut, so kann es dadurch das Kleinteil aus den Atemwegen entfernen. Doch wie können Eltern helfen?

  1. Kind mit dem Bauch auf ihren Schoß legen
  2. Kopf und Arme hängen hinunter
  3. Mit der flachen Hand mehrfach kräftig zwischen die Schulterblätter klopfen

WICHTIG: Wenn das Kind nach Luft ringt und sich sein Gesicht bläulich verfärbt, handelt es sich um einen akuten Notfall. Es sollte sofort ein Krankenwagen gerufen werden. Nun ist die schnelle Behandlung im Krankenhaus essenziell.

Symptome: Daran erkennt ihr eine Fremdkörperaspiration bzw. Atemnot

Die folgenden Symptome sind abhängig von dem Gegenstand, der von eurem Kind eingeatmet wurde. Auch davon, wo genau er in den Atemwegen feststeckt und von der seit dem Einatmen vergangenen Zeit. Dennoch: Solltet ihr bei eurem Nachwuchs folgende Symptome feststellen, solltet ihr in die Notaufnahme der nächsten Klinik fahren oder den Krankenwagen rufen:

  • Keuchen
  • Würgen
  • anhaltender Husten
  • Atembeschwerden bzw. erhöhte Atemanstrengung oder Atemfrequenz
  • eine blaue Verfärbung des Gesichts
  • pfeifendes Geräusch beim Atmen

Letzter Ausweg: die Bronchoskopie

Konnte der Fremdkörper nicht abgehustet werden und das Kind gelangt ins Krankenhaus, so wird dort in der Regel eine Diagnose mittels einer Spiegelung der Atemwege – der sogenannten Bronchoskopie – vorgenommen. Dabei handelt es sich um eine Untersuchung der Atemwege mithilfe einer Kamera. Auch Röntgenaufnahmen oder eine Computertomografie (CT) des Brustkorbskönnen Aufschluss geben. Der blockierende Gegenstand wird dann unter Narkose und im Zuge der Bronchoskopie entfernt.

Es ist möglich, beinahe alle Fremdkörper mit einem Bronchoskop zu entfernen. Solange der jeweilige Gegenstand keine massiven Atembeschwerden verursacht und zügig entfernt wird, tritt auch eine rasche Erholung der meisten Betroffenen ein. Allerdings kann die Inhalation großer Objekte tödlich sein. Zu Komplikationen kommt es häufiger, wenn die Diagnose erst nach 24 Stunden gestellt wird.

Achtung Erstickungsgefahr

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Weitere für Kinder gefährliche Lebensmittel

Die Liste der Dinge, an denen sich ein Kind häufig verschluckt, ist wirklich lang. Deshalb immer vorher darüber nachdenken, ob es sich um ein Produkt handelt, das euer Kind gut kauen und schlucken kann. Sonst droht auch hier Erstickungsgefahr:

  • Nüsse
  • Möhren
  • Apfel
  • Weintrauben (und andere runde Lebensmittel, z. B. auch Heidelbeeren)
  • Chips
  • Kekse
  • Harte Lollis
  • Samen

So könnt ihr einem Notfall vorbeugen

Haltet eure Kleinkinder von kleinen Gegenständen wie Münzen, kleinen Spielsteinen, Knöpfen oder Knopfbatterien fern. Im Zweifel könnt ihr auch ältere Geschwister ins Boot holen und sie darum bitten, zusätzlich mit aufzupassen. Außerdem solltet ihr euren Minis von Anfang an beibringen, alles gut durchzukauen sowie beim Essen nicht zu spielen und zu reden.

Achtung!

Erstickungsgefahr für Kinder: Diese Lebensmittel gehören nicht in die Kita-Brotdose!

Kindergärten warnen: An diesen Lebensmitteln können sich eure Kindern, vor allem Kleinkinder, verschlucken – und ersticken. Sie dürfen deshalb nicht in der Kita-Brotdose landen, oder nur unter bestimmten Voraussetzungen.

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